Die Tugenden

Die ritterlichen (sozialen und persönlichen) sowie zeitgemäße Tugenden werden von jedem Tempelritter erwartet. Jeder einzelne strebt daher jederzeit die Perfektionierung dieser Tugenden an.

Loyalität & Treue

Von einem Tempelritter wird erwartet, dass er sich loyal zu seinem Orden und dessen Mitgliedern verhält. Diese Loyalität zeigt sich sowohl im Verhalten gegenüber demjenigen, dem man loyal verbunden ist, als auch Dritten gegenüber.

Alle Mitglieder haben treu zum Orden, zu den anderen Mitgliedern, zum Glauben, zu den Ordensstatuten und sich selbst zu stehen.

Mut & Tapferkeit

Unter Mut als Tugend ist hier die Summe aus “Frei von Angst”, Standhaftigkeit und Kühnheit zu verstehen.

Tapferkeit ist die Fähigkeit, in einer schwierigen, mit Nachteilen verbundenen Situation trotz Rückschlägen durchzuhalten.

Gerechtigkeit

Von Templern wird ein hohes Maß an Gerechtigkeitsempfinden und einem Handeln danach erwartet.

Gerechtigkeit ist die Haltung, Kraft derer einer standhaften und beständigen Willens einem jeden sein Recht zuerkennt.

Als Tugend ist es jene willentliche Haltung, die jedem das Seine, das ihm unabdingbar Zustehende, geben lässt.

Zu der Verwirklichung der Gerechtigkeit gehört es – und erst dann kann man von Tugend sprechen – das Gerechte nicht nur zu tun, sondern auch gerecht zu sein, das heißt, das Gerechte „nämlich mit Freude und ohne Zögern“ zu tun.

Mitgefühl

Tempelritter haben mitfühlend zu sein.

Mitgefühl bedeutet, Anteilnahme an den Leiden Anderer (Menschen, Tiere und Natur) zu haben und ihnen helfen zu wollen, ohne sich jedoch aufzudrängen. Es bedeutet auch, Verständnis für die Schwierigkeiten anderer Menschen zu haben und ihnen mit Respekt und Würde zu begegnen.

Weisheit

Als Weisheit wird ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft bezeichnet sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen, die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren und anzuwenden.

Weisheit zeugt von geistiger Beweglichkeit und Unabhängigkeit. Sie befähigt ihren Träger, systematisch Dinge zu denken, zu sagen und zu tun, die sich in der gegebenen Situation als nachhaltig sinnvoll erweisen.

Anstand & Höflichkeit

Als Anstand wird ein als selbstverständlich empfundener Maßstab für ethisch-moralischen Anspruch und Erwartung an gutes oder richtiges Verhalten bezeichnet. Anstand ist somit die Einhaltung von moralischen Regeln oder tadellosem Verhalten..

Höflichkeit ist eine rücksichtsvolle Verhaltensweise, die den Respekt vor dem Gegenüber zum Ausdruck bringen soll. Hierzu rechnen insbesondere, dass man sich grüßt und verabschiedet.

Aufrichtigkeit

Aufrichtigkeit bedeutet, zu sich selbst, zu seinen Werten und Idealen zu stehen und den eigenen Gefühlen und der eigenen inneren Überzeugung ohne Verstellung in Rede und Handlungen Ausdruck zu geben. Aufrichtigkeit bedeutet auch, anderen Menschen wie auch sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, zu seinen Fehlern zu stehen und sich nicht zu verstellen.

Würde & Stolz

Die Würde ist eine Art innerer (göttlicher) Wert, den jedes Ding, jedes Lebewesen und jeder Mensch in sich trägt. Wir können diesen göttlichen oder auch naturgegebenen inneren Wert, der in allem enthalten ist achten oder auch nicht. Wenn wir diesen Wert achten, dann achten wir sozusagen seine Würde. Wenn wir die Würde von anderen Menschen oder Dingen nicht achten, so kommt dies auf uns zurück. Das Schicksal treibt uns dann in eine Umgebung, wo auch unsere eigene Würde nicht geachtet wird.

Es ist mit Stolz nicht die (narzisstische) Selbstverliebtheit, sondern ein authentischer auf eigenen Leistungen basierender Stolz und der Stolz auf die Zugehörigkeit zu einer (subjektiv betrachteten besonderen) Gemeinschaft gemeint.

Beständigkeit & Disziplin

Von einem Tempelritter wird Beständigkeit erwartet. Eine dauerhafte Zugehörigkeit zum Orden und eine Beständigkeit im Verhalten.

Unter Disziplin ist das Selbstdisziplin oder die Selbstbeherrschung jedoch auch der Gehorsam zu verstehen.